Direktvermarktungsinitiative Pfaffenhofener Land verzeichnet Rekordumsätze trotz Corona und mausert sich zu einer der erfolgreichsten digitalen Regionalmärkte Deutschlands
Der Direktvermarktungsverein „Pfaffenhofener Land“ kann nach eineinhalb Jahren auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken. Während der Pandemie im Juni 2020 gestartet, mauserte sich “Pfaffenhofener Land” - laut Statistik des Online-Marktplatzes Marktschwärmer - bis heute zu einer der erfolgreichsten digitalen Regionalinitiativen Deutschlands.
Lokale, saisonale und fair produzierte Lebensmittel und Produkte aus dem direkten Umland in die Stadt sowie Erzeuger und Verbraucher wieder zusammenbringen - das war die Gründungsidee des Vereines Direktvermarktung Pfaffenhofener Land und Hallertau e.V. Der Verein blickt nach nunmehr 77 Verteilungen zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Über 2040 Kunden haben sich bis heute auf der Online-Plattform angemeldet. Rund 220 Bestellungen pro Verteilung mit einer durchschnittlichen Warenkorbsumme über 50 Euro pro Bestellung gehen jeden Samstag über die Theke. Damit liegen die Pfaffenhofener Umsätze im Vergleich zu ähnlichen deutschen Initiativen bis zum Sechsfachen höher.
Ein besonderer Höhepunkt des Jahres für den Verein war der Gewinn des Klimaschutzpreis der Stadt Pfaffenhofen. Der Preis würdigt vorrangig das Konzept der Lebensmittelversorgung mit geringstmöglicher CO2-Emission. Laut Jurybewertung werden bei einem Durchschnittsgewicht von 4.93 kg pro Einkauf für den Transport lediglich 15,79 Gramm CO2 freigesetzt.
Frisch, fair und von hier
Rund 65 regionale Erzeuger haben die Aktiven mittlerweile gefunden und ein Sortiment mit rund 2300 regionalen und saisonalen Produkten, vieles in Bio-Qualität, für ihren Erzeugermarkt zusammengestellt. Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Eier, Brot, Milch, Getränke und alles was die Saison hergibt kann man nun aus dem Pfaffenhofener Land und der Hallertau beziehen.
Alle Lebensmittel und Produkte stammen von bäuerlichen Erzeuger*innen, Lebensmittel-Handwerker*innen und kleinen Manufakturen aus der Region. Im Durchschnitt liegen zwischen Herstellungsort und Verkauf maximal 20 km Transportweg.
„Wir wollen etwas am System ändern. Für beide Seiten der Medaille - für die Landwirte und die Verbraucher. Wir schaffen überschaubare Strukturen. Für Erzeuger, die so die Würde ihres Berufes leben können und zusätzliche Absatzwege erhalten und für Verbraucher, die die Erzeuger kennenlernen und sich so auf die regionale Qualität verlassen können“, erläutern die beiden Vorstände Barbara Weichselbaumer und Markus Käser.
Ein digitaler Hofladen für die Hosentasche
Die Initiative nutzt zum Verkauf die Online-Plattform von Marktschwärmer, eine ursprünglich französische Initiative. Käser: “Man könnte auch sagen ein digitaler Hofladen für die Hosentasche”. Das Konzept hat Vorteile für beide Seiten. Die Verbraucher*innen brauchen weder Einkaufszettel noch Bargeld. Das was sie mitnehmen, haben sie zuvor online bestellt und bezahlt. Und die Erzeuger wissen im Voraus genau, wie viel Ware sie mitbringen müssen. Unverkaufte Lebensmittelreste können so fast vollständig vermieden werden.
“Genau das was wir immer suchten!”
“Bio und regional, genau das, was wir immer suchten ohne 10 Hofläden abfahren zu müssen.”, “Mir ist es wichtig, so weit wie möglich Produkte aus der Region einzukaufen”, “Der Geschmack ist einwandfrei und es sind Produkte aus der Region im Direktverkauf. Tolle Sache - danke!” “Das Gesamtkonzept überzeugt mich sehr!” so oder so ähnliche Kommentare schreiben Kunden ins Forum des digitalen Regionalmarktes.
Kommunen fördern
Die Stadt Pfaffenhofen fördert die Initiative im Rahmen der Bodenallianz und wurde ebenso wie die umliegenden Gemeinden Rohrbach, Jetzendorf, Schweitenkirchen und Scheyern Fördermitglied des Vereines: „Wir sehen in dem neuen Erzeugermarkt eine sinnvolle wirtschaftliche Ergänzung. Für die Landwirte in der Region bietet sich eine gute Möglichkeit in den Direktvertrieb einzusteigen. Besonders freut mich, dass sich Erzeuger und Kunden wieder direkt austauschen können”, betont der städtische Nachhaltigkeitsmanager Peter Stapel.
Vom Feuerwehrhaus zur Markthalle: neue Abholpunkte beleben Leerstände
2021 wurden erfolgreich weitere Abholpunkte in den Gemeinden Rohrbach, Jetzendorf, Schweitenkirchen und Scheyern aufgebaut. Auch die Lieferung in die Haushalte wird von dort aus möglich gemacht. Eva Münch hilft als ehrenamtliche Kundenbetreuerin mit: “Bestellen ist super einfach. Bis Donnerstagnacht kann man online einkaufen. Und am Samstag am Pfaffenhofener Wochenmarkt oder den Abholpunkten in den Gemeinden holt man die Ware ab oder kann sich alles bequem vom Besserdaheim-Lieferservice bringen lassen!”
Gastroservice und Catering: Von Pommes, Eis bis zur Breznpizza
Mit der Eröffnung des Bistros im neuen Pfaffenhofener Gerolsbad startete im November auch der Gastroservice von Pfaffenhofener Land. So kommen nun im Gerolsbad-Bistro alle Zutaten für die Gerichte, Snacks, süßen Speisen und Getränke direkt von Erzeuger*innen aus dem Pfaffenhofener Land. Neben Schwimmbad-Klassikern wie Pommes oder Wiener gibt es im Bistro raffinierte Eigenkreationen von Erzeuger*innen wie zum Beispiel das Fruchteis von der Eisbäuerin aus Jetzendorf, Kultgetränke wie Minz-Kombucha von Kombuco Fizz aus Schäftlarn oder die Original Pfaffenhofener Breznpizza von RautnGold.
Sowohl Gastroservice wie auch der Cateringservice sollen 2022 weiter etabliert werden.
Weitere Infos über den Verein und den Einkaufslink zum Erzeugermarkt gibt es unter www.pfaffenhofenerland.de/ueber-uns
Direkt regional einkaufen hier klicken.
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